100 Jahre Freistaat Bayern:Sonderausstellung zu den Schätzen der Wittelsbacher

100 Jahre Freistaat Bayern:Sonderausstellung zu den Schätzen der Wittelsbacher

21 Okt 2018

München(ots) - Am nächsten Wochenende ist bei der "Munich Show - Mineralientage München" eine faszinierende Ausstellung zu den Preziosen der Wittelsbacher zu sehen. Unter der Schirmherrschaft von Herzog Franz von Bayern werden Original-Schmuckstücke der ehemaligen bayerischen Herrscherfamilie gezeigt. Heute werden die Wittelsbacher Preziosen und Juwelen größtenteils von den Institutionen "Wittelsbacher Ausgleichsfonds", "Wittelsbacher Landesstiftung" und von der Bayerischen Schlösserverwaltung verwaltet, die 1918 als "Krongutverwaltung" gegründet wurde.

Am 27. und 28. Oktober präsentiert die "Munich Show - Mineralientage München" auf dem Messegelände in München Riem anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Freistaates Bayern die Sonderausstellung "Die Schätze der Wittelsbacher. Die bayerische Herrscherfamilie auf Europas Thronen". Zu sehen sind grandiose Original-Schmuckstücke aus Museen sowie aus privaten Sammlungen, die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind. Kurator der Ausstellung ist Dr. Bernhard Graf, Historiker, Kunsthistoriker und BR-Filmemacher, der im Rahmen dieser Ausstellung sein neues Buch "Im Glanz edler Steine - Die Wittelsbacher und ihre Juwelen" vorstellt. Graf zeigt die Juwelen der Wittelsbacher als faszinierende Zeugnisse ihrer Zeit auf - ausgehend vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Wie es sich für ein europäisches Herrscherhaus gehört, besaßen die Wittelsbacher zahlreiche Schätze, um ihre Ansprüche und ihre Bedeutung in der Adelshierarchie zu unterstreichen. Unter den Exponaten der Ausstellung sind auch Preziosen der beiden berühmtesten Wittelsbacher: Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn und Märchenkönig Ludwig II.

Jahrhundertelang gingen aus dem Hause Wittelsbach als einem der ältesten deutschen Adelshäuser Pfalzgrafen, Herzöge, Kurfürsten, Könige und Kaiser hervor. Als in der Nacht vom 7. Auf den 8. November 1918 die bayerische Republik, der "Freistaat" proklamiert wurde, war der damalige bayerische König, Ludwig III. schon in das nahe Salzburg gelegene Schloss Anif geflohen. Ludwig III. entband am 13. November 1918 die bayerischen Beamten, Soldaten und Offiziere von ihrem geleisteten Treueeid - ohne jedoch abzudanken und auf den Königsthron zu verzichten. Die neue bayerische Regierung fasste diese Erklärung aber als "Thronverzicht" auf und somit endete nach 738 Jahren die wittelsbachische Herrschaft über Bayern.

Nach dem Ende der Monarchie kam es zur vermögensrechtlichen Auseinandersetzung zwischen der abgesetzten Herrscherdynastie und dem Freistaat Bayern. 1923 wurde durch Vergleich und Gesetz der Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF) zur Versorgung der Mitglieder des Hauses Wittelsbach geschaffen. Ziel war auch die Erhaltung der dem Fonds zugewiesenen Kunstobjekte. Zeitgleich errichtete Kronprinz Rupprecht von Bayern als Oberhaupt der Wittelsbacher "von-Linie" die "Wittelsbacher Landesstiftung für Kunst und Wissenschaft" (WL). Heutzutage sind viele der Preziosen und Juwelen der Wittelsbacher also in den Händen des WAF und der WL. Sie befinden sich unter der Verwaltung der Bayerischen Schlösserverwaltung, zumeist in der Schatz- und Reliquienkammer, die am 20. November 1918 als "Verwaltung des ehemaligen Kronguts" gegründet wurde. Eine Klausel des WAF gewährleistet auch den heutigen Familienmitgliedern die Möglichkeit, bei besonderen Anlässen Kleinodien aus der Schatzkammer auszuleihen. So konnte man beispielsweise die Herzogin Elizabeth in Bayern 2004 zu ihrem Hochzeitsempfang im Schloss Nymphenburg mit einem Perlen-Diadem und einem prunkvollen Ohrgeschmeide bewundern.

Über die Munich Show - Mineralientage München
Die Munich Show - Mineralientage München wird von der Mineralientage München Fachmesse GmbH veranstaltet und findet dieses Jahr zum 55. Mal statt. Mit rund 1.250 Ausstellern aus der ganzen Welt, bietet die Veranstaltung nicht nur eine Informations- und Handelsplattform für Händler, Interessierte und Laien. Aufwendige Sonderschauen, ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm, Events und zahlreiche Mitmachaktionen für Erwachsene und Kinder sind auf insgesamt über 50.000 qm Ausstellungsfläche in fünf Hallen geboten. Die Messe richtet sich am ersten Veranstaltungstag ausschließlich an registrierte Fachbesucher, an den beiden anderen Tagen auch an die breite Öffentlichkeit. Eintrittskarten sind unter www.munichshow.de zu erhalten.

Quelle-Foto: obs/The Munich Show - Mineralientage München/(c) A.E.Köchert

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