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21 Jul 2018
Genf/München(ots) - Die Sportfans in Deutschland blicken auf Wochen voller Licht und Schatten zurück - beim bedeutendsten Fußballturnier der Welt hat Deutschland anders als noch vor vier Jahren keine prägende Rolle gespielt. Wer sein neu gekauftes Trikot allerdings gleich eingemottet und die schwarz-rot-goldenen Fahnen in den Keller gebracht hat, handelte eventuell zu vorschnell. Denn das Sportjahr 2018 geht jetzt erst richtig los! Im Damentennis und beim Klassiker unter den Radrennen haben deutsche Sportler gerade erst beachtliche Erfolge gefeiert. Ab August werden die Erfolgschancen noch weiter steigen, denn mit dem Beginn der European Championships in Berlin und Glasgow kämpfen zahlreiche deutsche Athleten um Europameisterehren und jede Menge Edelmetall.
Die European Championships werden in diesem Jahr zum ersten Mal ausgetragen. Sie vereinen sieben Europameisterschaften unter dem Dach eines großen Multisportevents. Die Disziplinen sind Leichtathletik, Radsport, Rudern, Triathlon, Turnen, Schwimmen und erstmalig Golf. Insgesamt werden über 4.500 Athleten aus über 50 Ländern an den Start gehen, die Leichtathletik-Wettkämpfe finden allesamt in Berlin statt - der Austragungsort für alle anderen Sportarten ist Glasgow. Sportfans können sich auf 188 Medaillenentscheidungen freuen. Der Startschuss fällt am 2. August, während die letzte Medaillenvergabe am 12. August stattfinden wird. Die European Championships werden künftig, wie von anderen großen Sportveranstaltungen bereits gelernt, alle vier Jahre ausgetragen.
In Deutschland werden ARD und ZDF als offizielle Sendepartner im Wechsel an jeweils fünf Sendetagen live aus Berlin und Glasgow übertragen. Alle Sportfans können sich dabei auf bis zu 13 Stunden tägliche Live-Berichterstattung aus allen Sportstätten freuen. Hinzu kommen Highlights der einzelnen Entscheidungen in zahlreichen anderen Programmformaten sowie unterschiedliche Livestream-Angebote im Internet auf sportschau.de und ZDFsport.de, über die HbbTV-Apps der Sender sowie auf deren sozialen Plattformen.
Die Erfolgsaussichten der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich dabei durchaus sehen lassen: Der Deutschland-Achter gehört seit vielen Jahren zur absoluten Ruderspitze und hat sich bei vergangenen Großveranstaltungen immer packende Duelle mit der Konkurrenz um Platz eins geliefert. Ebenfalls große Hoffnungen ruhen auf den deutschen Doppel-Vierern nach dem Doppelerfolg bei den Olympischen Spielen in Rio 2016. Die Ruderer werden in Glasgow ebenso ins Rennen gehen wie Deutschlands Triathleten. Auf der längeren Distanz des Ironman gehören sie seit vielen Jahren zur absoluten Weltspitze und konnten beim prestigeträchtigen Rennen auf Hawaii die letzten vier Sieger sogar untereinander ausmachen. In Glasgow gehen Deutschlands Läufer mit dem Ziel an den Start, diesen Erfolg auch auf die Wettkämpfe auf europäischer Ebene übertragen zu können. Auch in Berlin greifen viele deutsche Sportlerinnen und Sportler bei den European Championships nach der europäischen Krone. Darunter zum Beispiel die 32-jährige Dresdnerin Christina Schwanitz. Sie möchte ihre Gold-Erfolgsserie im Kugelstoßen nach 2014 und 2016 auch beim "Heimspiel" in Berlin fortsetzen. Die 100m-Hürdenläuferin Pamela Dutkiewicz gilt ebenso als Medaillenhoffnung wie die Siebenkämpferin Carolin Schaefer. Gesa-Felicitas Krause war im vergangenen Jahr in London noch die tragische Heldin, die nach einem unglücklichen Sturz ein unglaubliches Kämpferherz gezeigt und dadurch bei den Fans viele Sympathiepunkte sammelte. Im 3.000m Hindernislauf geht sie als große Titelfavoritin und amtierende Europameisterin ins Rennen.
Einige gute Argumente also, die Deutschlandfähnchen und schwarz-rot-goldenen Klatschpappen doch noch eine Weile in Griffweite aufzubewahren. Einer aktuellen Studie der Stuttgarter Universität Hohenheim zufolge hat nahezu jeder zweite Deutsche im Vorfeld der Fußball-WM Geld für Fanartikel ausgegeben. Im Schnitt über 20 EUR, eine Verdopplung im Vergleich zum Jahr des Titelgewinns (2014). Wer sich und möglicherweise weiteren Familienmitgliedern das aktuelle Nationaltrikot gekauft hat, hat im Handumdrehen einen dreistelligen Euro-Betrag investiert. Und das, um das Leibchen drei Mal zu tragen und darin zwei magere Törchen bejubeln zu können? Keine Frage, Ihre Fanartikel freuen sich darauf, bei weiteren Sportanlässen eingesetzt zu werden - dann hoffentlich auch mit goldenem Ausgang.
Quelle-Video-Foto: "obs/European Championships 2018/European Championships Mediahub