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29 Jun 2021
Berlin(ots) - Musik der Initiative "Hip Hop Parlament", politische Aktionskunst der Organisation "Radikale Töchter" oder Instagram-Live-Streams mit ostdeutschen Politiker:innen: 30 Initiativen stärken ab sofort die demokratische Beteiligung junger Menschen mit unterschiedlichen Ansätzen.
- Eine unabhängige Expert:innen-Jury und ein Jugendbeirat haben aus über 300 Bewerbungen 30 Initiativen ausgewählt, die unterstützt durch Stipendien und Ressourcen in die Umsetzung von UNMUTE NOW starten.
- Ziel von UNMUTE NOW ist es, die aktive politische und gesellschaftliche Mitwirkung von jungen Menschen zu fördern. Initiiert wurde UNMUTE NOW von der gemeinnützigen Organisation ProjectTogether. Die Alfred Landecker Foundation unterstützt das Programm als Förderpartnerin mit 3,1 Millionen Euro.
Die heiße Phase des Wahlkampfs beginnt und alle Spitzenpolitiker:innen reden über die Zukunft. Gerade junge Menschen werden jedoch nicht ausreichend angesprochen, integriert und gehört oder in die Gestaltung der Zukunft einbezogen. In der Demokratie braucht es neue Formate, die gezielt junge Menschen ansprechen und ihnen die Möglichkeit geben, sich zu politischen Themen zu äußern sowie Nicht-Wähler:innen für Demokratie begeistern und aktivieren. Genau deshalb fördert UNMUTE NOW 30 Initiativen, die junge Menschen in politische Prozesse integrieren und ihnen demokratische Teilhabe ermöglichen.
Aus über 300 Bewerbungen hat eine 13-köpfige Jury - bestehend aus Expert:innen wie Ferdous Nasri, Gründerin und Leiterin von code curious oder Simon Schnetzer, Jugendforscher, Speaker und Futurist - 30 Initiativen ausgewählt. Ein 12-köpfiger Jugendbeirat war ebenfalls an der Entscheidung beteiligt.
Breites Spektrum an innovativen Ideen startet in die Umsetzung
Die Ansätze der Initiativen sind vielfältig: Von der Ansprache neuer Wähler:innen-Gruppen über Austauschformate mit politischen Vertreter:innen sowie neue Medienformate bis hin zu künstlerischen Angeboten.
"Dass die Jury aus über 300 Bewerbungen auswählen konnte, zeigt, wie groß die Notwendigkeit ist, demokratische Beteiligung zu stärken. Wir freuen uns auf die enge Zusammenarbeit mit den vielen Initiativen. Gemeinsam erproben wir neue Formate, Inhalte und Kanäle und wollen konkret zeigen, wie eine Politik 2.0 für junge Menschen aussehen kann", so Henrike Schlottmann, Geschäftsführerin von ProjectTogether.
Teil von UNMUTE NOW sind bekannte Organisationen wie "Radikale Töchter", ein Kollektiv für Aktionskunst, oder die beim Grimme Online Award ausgezeichneten "KARAKAYA TALKS", eine Talkshow auf YouTube über Pop und Politik. Die Menschen vor Ort will "Y´alla Nachbarschaft!" erreichen und über digitale Dialog- und Interviewformate Erstwähler:innen für politische Themen sensibilisieren. Das Team von "Landlichter" fährt im Bus in ländliche Gebiete und eröffnet mit Outdoor-Angeboten Räume für die ungezwungene gesellschaftlich-politische Teilhabe.
Die Initiative "Wir sind der Osten" nimmt ebenfalls am Umsetzungsprogramm teil. Mit dem neuen Format "Wir sind Politik" möchte das Team vor der Bundestagswahl mit Social-Media und Events junge Nichtwähler:innen ansprechen, Politiker:innen und Parteien vorstellen und Austausch ermöglichen - insbesondere zu den Herausforderungen für die in den ostdeutschen Bundesländern lebenden jungen Menschen.
Alle ausgewählten Initiativen teilen die Mission, die Demokratiebegeisterung junger Menschen nachhaltig zu erhöhen. Sie zeigen neue Wege auf, wie sich junge Menschen mit für sie relevanten politischen Themen auseinandersetzen können - dort, wo sich die junge Generation bewegt. Weitere Informationen zu den 30 Projekten und ihren Lösungsansätzen bietet der Initiativenkatalog von UNMUTE NOW unter https://unmutenow.org/initativen.
Andreas Eberhardt,Geschäftsführer der Alfred Landecker Foundation, erklärt: "Wir brauchen Innovationen für die Demokratie, damit sich junge Menschen aktiv beteiligen können und wollen. UNMUTE NOW verbindet demokratischen Aktivismus mit einer Start-up-Mentalität: Die Projekte werden schnell entwickelt, getestet und sind konsequent an den Bedürfnissen junger Menschen ausgerichtet."
Bedarfsgerechte Unterstützung: Ressourcen, Vernetzung, Coaching & Know-How
Die Initiativen werden in den kommenden Monaten bei der Entwicklung, Erprobung und Umsetzung ihrer Ideen begleitet und unterstützt. Neben der finanziellen Förderung durch die Engagement-Stipendien, die mit 2.500 Euro pro Monat die Lebensunterhaltskosten und Projektkosten der Empfänger:innen für die Dauer der Initiativen abdecken, erhalten die Projekte Zugang zu einem Netzwerk von Mentor:innen, Coaches und Expert:innen sowie regelmäßige Workshops und Pro-bono-Ressourcen, etwa von Programmierer:innen und Designer:innen. Ziel ist die bedarfsgerechte Unterstützung, um schnell mögliche Lösungen für die fehlende Beteiligung junger Menschen am politischen Diskurs zu erkennen, zu erproben und umzusetzen.
Veränderung durch Mitgestaltung: Open Social Innovation
UNMUTE NOW basiert auf Open Social Innovation - einer Methodik, die für einen breiten Beteiligungsprozess (Open) steht, um gesellschaftliche Herausforderungen (Social) mit neuen Lösungen (Innovation) anzugehen. Dabei steht das parallele Erproben von zahlreichen Lösungsansätzen im Vordergrund, um schnell herauszufinden, was funktioniert und was nicht. Bewährte Ansätze werden mittels Kooperationen in die Umsetzung gebracht und verstetigt.
Über ProjectTogether
ProjectTogether entwickelt als Wegbereiter für gesellschaftlichen Fortschritt entlang der 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen Open-Social-Innovation-Programme zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen. Dazu schafft die gemeinnützige Organisation Bottom-up-Problemlösungsprozesse unter breiter Beteiligung von Bürger:innen. Seit 2015 hat ProjectTogether 2.000+ soziale Initiativen in zehn thematischen Programmen unterstützt. 2018 hat die Europäische Kommission ProjectTogether als Vorreiter für die Förderung von Responsible Entrepreneurship ausgezeichnet.
Über die Alfred Landecker Foundation
Die Alfred Landecker Foundation fördert und beschleunigt die Entwicklung einer offenen, demokratischen und diskriminierungsfreien Gesellschaft - innovativ, mutig und disruptiv. Als Inkubator für Demokratie im digitalen Zeitalter stellt die Alfred Landecker Foundation technologischen Fortschritt und umfassende Expertise in den Dienst offener Gesellschaften, der Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus und einer zeitgemäßen Erinnerungskultur. Die Stiftung schafft Netzwerke, Räume und Wissen, indem sie interdisziplinäre Projekte unterstützt, fördert, vernetzt und professionalisiert. Durch den Aufbau eines Netzwerks global aktiver Partner:innen macht sie Wissen und Erfahrungen breit verfügbar und bringt unterschiedlichste Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis an einen Tisch.
Die Alfred Landecker Foundation wurde 2019 von der Stifterfamilie Reimann gegründet und hat ihren Sitz in Berlin. Zuvor hatte der von ihr beauftragte Wirtschaftshistoriker Professor Paul Erker ermittelt, dass die Firmenleitung des Familienunternehmens Joh. A. Benckiser GmbH in der Zeit des Nationalsozialismus überzeugte Unterstützerin des NS-Regimes waren. Um sich ihrer daraus erwachsenden Verantwortung zu stellen, ist es den Firmenerben ein Anliegen, noch lebende Opfer des Holocaust zu unterstützen und, als Lehre aus der Geschichte für die Gegenwart, Demokratie und Menschenrechte zu fördern und zum Erhalt und der Stärkung einer pluralistischen Gesellschaft beizutragen.
Quelle-Fotokollage: ProjectTogether gGmbH