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30 Jan 2018
Berlin - Die Bundesaufsichtsbehörde ermittelt gegen Krankenkassen. Der Verdacht: illegales Preisdumping bei Ausschreibungen zur Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln. Dies ist bei Erkrankungen problematisch, bei denen eine genau passendes Produkt nötig ist. Dazu gehört beispielsweise der kü nstliche Darmausgang, auch Stoma genannt. Das Gesetz erlaubt eine Ausschreibung eigentlich nur unter strengen Auflagen. Ist das Patientenwohl gefährdet?
Eine aktuelle Umfrage der Initiative "Faktor Lebensqualität" zeigt, dass viele Stomaträger Angst vor den negativen Konsequenzen der Preispolitik bei den Krankenkassen haben.
Der 26. Januar ist ein schicksalhafter Tag für viele chronisch Kranke in Deutschland. An diesem Tag endet eine öffentliche Ausschreibung der DAK, die im Verdacht steht, illegales Preisdumping bei Produkten für Patienten mit künstlichen Darmausgängen, sogenannten Stomata, zu befördern, und damit die Lebensqualität der Patienten zu gefährden. Die CDU fordert die DAK nun auf, die Ausschreibung zu stoppen.
„Momentan erwarte ich von den Krankenkassen, dass sie ihre entsprechenden Ausschreibungen auch zurückziehen, sie besser formulieren, so formulieren, dass sie dem Gesetzestext entsprechen“, so Dr. Roy Kühne / CDU-Gesundheitspolitiker
Hier stellt sich die Frage, ob es sich hier um die Spitze des Eisbergs handelt, und ob solche Praktiken der Krankenkassen auch in anderen sensiblen Bereichen der Gesundheitsversorgung schon längst Routine sind. Wir sind auf die Ermittlungsergebnisse der Behörden gespannt.
Foto: Mhoch4-Agentur