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23 Jun 2018
Berlin - Kanzlerin Merkel nimmt Stellung zum Thema Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Die Digitalisierung verändert fast alle Bereiche unseres Lebens. Wir spüren das Schritt für Schritt, und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass nahezu alle Ressorts in der Bundesregierung sich mit dem Thema Digitalisierung in ihrem Bereich befassen. Und um die Arbeiten zu bündeln und zu fokussieren, haben wir einen Kabinettausschuss Digitalisierung gegründet, der nächste Woche zum allerersten Mal zusammenkommen wird.
Momentan kommen die großen Digital-Unternehmen aus den USA und China.Ist der Zug für Deutschland abgefahren?
Wir müssen uns anstrengen. Ja, es ist wahr, dass viele digitale Unternehmen aus Asien oder aus den Vereinigten Staaten von Amerika kommen. Wir haben in den letzten Jahren zugelegt bei der Start-up-Szene, die Finanzierung verbessert – das waren wichtige Schritte. Aber jetzt gibt es ein Thema, das uns besonders beschäftigt, und das ist, dass die Künstliche Intelligenz eine geradezu dynamischste Entwicklung nimmt. Wir Deutschen haben eine gute Forschungsgrundlage, beschäftigten uns seit Jahrzehnten mit Themen der Künstlichen Intelligenz. Aber durch die Masse an Daten, die heute zur Verfügung stehen, kann man heute im Bereich der Künstlichen Intelligenz sehr viel mehr machen und in allen Bereichen arbeiten. Deshalb entwickelt die Bundesregierung jetzt Eckpunkte für eine Strategie Künstliche Intelligenz, um gute Forscher hier zu behalten und vor allen Dingen, um die Forscher auch dann mit den wirtschaftlichen Anwendungen in Verbindung zu bringen – in Clustern, wo man auch gemeinsam arbeiten kann. Im Herbst wollen wir dann die Strategie Künstliche Intelligenz im Kabinett verabschieden.
Warum brauchen wir überhaupt Künstliche Intelligenz in Deutschland?
Künstliche Intelligenz braucht man eigentlich in fast allen Bereichen des Wirtschaftens, des Arbeitens, aber eben auch des Nutzens zuhause, wie man es ja auch von sogenannten „persönlichen Assistenten“ kennt. In der Wirtschaft haben intelligente Systeme schon Einzug gehalten – zum Beispiel in Form von Robotern, die auch bestimmte Arbeitsvorgänge selbst lernen. Es geht hier nicht darum, dass es eine Konkurrenz geben soll zwischen Mensch und Maschine, sondern die Maschinen haben weiter dem Menschen zu dienen. Aber wir werden viele Prozesse vereinfachen können, und das wird auch Arbeit erleichtern. Wir müssen allerdings aufpassen, dass durch die große Zunahme von Daten, die uns zur Verfügung stehen, kein Missbrauch betrieben wird. Für uns heißt das: Forschung nach vorne treiben, effizienter wirtschaften, vorne mit dabei sein, aber auch den Menschen im Blick zu haben und zu verhindern, dass seine Daten missbraucht werden.
Quelle-Video-Foto: Bundesregierung