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20 Aug 2023
Düsseldorf - Reisemobile sind weiterhin voll im Trend. Nach den Rekord-Zulassungszahlen in den Corona-Jahren war zwar ein Dämpfer zu erwarten - aber, so der Branchenverband, man sei weich gefallen. Bei Reisemobilen - also motorisierten Fahrzeugen - stiegen die Zulassungszahlen im Beobachtungszeitraum sogar erneut, bei den Caravans - also den Wohnanhängern - sind es allerdings 11 Prozent weniger. Summiert sanken die Neuzulassungen um 2,4 Prozent - bei eigentlich hoher Nachfrage. Gründe: womöglich die immer noch eher schlecht lieferbaren Chassis mit Automatikgetriebe, hohe Zinsen und Kaufzurückhaltung aufgrund der Inflation.
Ein Grundstück am See - oder am Meer - wer wünscht sich das nicht?
Profi-Wakeboarder Nico von Lerchenfeld wohnt am Wasser, zumindest mit seinem Mobil - und eben mal hier, mal da. Sein Van ist sehr typisch für die weiterhin boomende Branche - besonders die noch recht alltagstauglichen Fahrzeuge sind stark nachgefragt und machen den Großteil der Neuzulassungen auf dem deutschen Markt aus.
Noch überhaupt keine Rolle spielen alternativ angetriebene Reisemobile - hier ist die Branche sozusagen Opfer der Physik, und der Gewichtsbegrenzung auf 3,5 Tonnen beim europäischen B-Führerschein.
„Wir haben ja jetzt schon die Situation, dass wir bei dem dreieinhalb Tonnen Führerschein wirklich gut konstruieren müssen, dass noch ausreichend Zuladung für den Kunden vorhanden ist. Und wenn man sich das vorstellt, der Motorblock raus, also Verbrenner, Motorblock raus, 2-, 3-hundert Kilo, dafür Batterie-Packs rein: plus sieben-, achthundert Kilo vielleicht. Dann geht das einfach nicht. Wir brauchen einfach noch mehr freigegebenes Gewicht in der Führerschein-Verordnung, damit wir die Elektromobilität bei uns wirklich tatsächlich auch für den Kunden sinnvoll realisieren können“, so Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer CIVD.
Ein bisschen anders ist es, wenn ein Wohnanhänger bewegt werden soll. Elektrische Zugfahrzeuge gibt es - allerdings sinkt je nach Gewicht und Stirnfläche des Hängers die Reichweite teils deutlich. Die Branche experimentiert mit elektrisch angetriebenen Caravans - und baut generell möglichst klein und leicht.
„Es wird ein paar sehr, sehr interessante neue Modelle geben, die interessant sind auf vielerlei Ebenen und die Themen ansprechen im Caravan, die das ganze Thema auch erweitern in der Nutzung. Also das wird sehr, sehr spannend werden“, so Stefan Koschke, Director CARAVAN SALON Düsseldorf.
Ein ganz anderes Problem haben im übrigen Hersteller solcher vollintegrierten Reisemobile. Denn in diesem eher hochpreisigen Segment wünschen Reisende ein Automatikgetriebe - und das liefert der Haupthersteller der Chassis derzeit kaum. Die Umstellung auf andere Basis-Fahrzeuge läuft - auch das wird wichtiges Thema auf dem Caravan Salon 2023 in Düsseldorf.
Quelle-Foto: Mhoch4 Moving Communikation